Er ist wieder da! Nach gefühlt endlosen 6 Monaten Schließung hat „Hakim‘s Imbiss“ in Heidelberg-Rohrbach seit dem Wochenende (4./5. Mai) wieder geöffnet. Heißt: Nach dem jahrelangen Zoff mit der Stadt Heidelberg brutzelt Betreiber Hakim Mossa am alten Standort in der Sickingenstraße wieder seine legendären Sparerips, Steaks – so wie bereits seit über 20 Jahren. Der Gastronom im Gespräch mit HEIDELBERG24.
Comeback für Hakim‘s Kult-Imbiss – Betreiber öffnet nach 6 Monaten wieder
Seit Mitte September 2023 hat Hakim Mossa seinen Imbiss geschlossen, wie HEIDELBERG24 berichtete. Der Grund: Die Stadt hatte zum wiederholten Male umfassende Rückbaumaßnahmen gefordert, bereits ein Zwangsgeld (5.000 Euro) verhängt. Inzwischen ist von dem Kult-Imbiss samt Bretterverschlag quasi nur noch ein Foodtruck übrig. Auch die hinteren Lagerräume sind weg. Jetzt hat Mossa also wieder nicht nur für seine vielen treuen Stammgäste offen.
„Ich musste so langsam wieder aufmachen!“, erklärt Mossa am Montag (6. Mai), dem Ruhetag in seinem Imbiss, im Gespräch mit HEIDELBERG24. „Ich habe seit einem halben Jahr jeden Tag hohe Unkosten – meine finanziellen Reserven waren fast komplett aufgebraucht.“ Die monatlichen Fixkosten belaufen sich laut Angaben des Wirts auf 1.400 Euro alleine für den Strom – plus 1.000 Euro für die Krankenkasse. Zudem kommen keinerlei Einnahmen in die leere Kasse.
Reger Betrieb bei Wiedereröffnung von Hakim‘s Imbiss
Es sei schon ordentlich was los gewesen bei der Wiedereröffnung am Wochenende. Die Atmosphäre im umgebauten Imbiss sei zwar nicht mehr wie früher, er habe sich jedoch „viel Mühe gegeben“, um nicht erneut Ärger mit dem Bauaufsichtsamt – sprich: der Stadt – zu bekommen: „Ich will keinen Stress, ich will Leute mit meinem Essen glücklich machen und meinen Frieden“, so der selbsternannte King of Sparerips.
Viele gute Freunde und Bekannten haben Mossa laut seinen Angaben beim Rückbau geholfen – eine Fachfirma war ihm zu teuer. Jetzt sei er bemüht, es seinen Gästen gemütlich zu machen. „Ich habe jetzt viel Grünflächen, sogar Blumen gepflanzt“, erklärt Hakim Mossa. Auch ein Umzug weg aus Rohrbach stand kurzzeitig zur Debatte: „Aber ich wollte hier nach über 20 Jahren nicht weg!“
Der ganze Stress mit der Stadt habe ihn sogar krank gemacht. Inzwischen will Mossa das Leben „viel cooler“ angehen, sucht Entspannung bei ausgedehnten Spaziergängen mit seinem geliebten Hund.
Stehtische statt Bretterbude vor „Hakim‘s Imbiss“ in Rohrbach
Vor dem Imbisswagen steht jetzt also nicht mehr der chaotisch-sympathische (illegale) Vorbau voller kitschigem Deko-Tinnef, sondern nur noch Stehtische. Lediglich ein Tisch ist noch bestuhlt. Er habe fast alle Auflagen der Stadt erfüllt. Von der Pergola vorne müsse noch ein bisschen was weg – sie dient als letzter Rest Schutz vor Wind und Wetter.
Bereits im Januar hatte eine Rathaus-Sprecherin gegenüber dieser Redaktion erklärt, dass es beim Vordach „noch Nachbesserungsbedarf“ gäbe, da es „nicht auf der gesamten Breite in dieser Tiefe bestehen bleiben“ könne, sondern nur dort, wo Lagerfläche angedacht ist. Beim Rest sei eine Maximaltiefe von 1,5 Meter herzustellen.
Imbiss-Betreiber Hakim hofft auf Einigung wegen Ausschanklizen
Auch in Sachen Wasserleitungen und neuer Fettabscheider hat Mossa nachgebessert. Dieser muss an den Küchencontainer angeschlossen und über eine neue Leitung an die öffentliche Kanalisation angebunden werden. Laut Mossa sei dies geschehen. „Ich habe drei Toiletten und ein kleines Kühlhaus – das hat so manches Restaurant nicht“, so Mossa zu seinem Bemühen, das ihn nicht nur viele Nerven, sondern auch Geld gekostet hat.
Mossa hofft, dass er sich mit der Stadt auch in puncto Alkohol-Ausschanklizenz einig wird. „Das gehört doch irgendwie zum Essen dazu“, so der Gastro-Profi. In den nächsten Tage habe sich das Liegenschaftsamt bei Mossa angekündigt. In dem Gespräch soll es um einen neuen, weil geänderten Pachtvertrag für „Hakim‘s Imbiss“ gehen. Bleibt abzuwarten, ob es nicht doch noch etwas zu beanstanden gibt. (pek)