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Heidelberg muss Kinderbetreuungsplätze weiterhin ausbauen – für 7 Millionen?
Die Stadt Heidelberg plant, ihre Kinderbetreuungsangebote deutlich zu erweitern. Eine Investition von über sieben Millionen Euro soll neue Plätze schaffen und dringend benötigte Fachkräfte anziehen.
21.05.24
01:05
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In Heidelberg (Baden-Württemberg) stehen umfangreiche Veränderungen bevor: Trotz sinkender Geburtenraten und aktuellen Herausforderungen in der Kinderbetreuung sieht die Stadt eine wachsende Nachfrage durch die Entwicklung von Konversionsflächen und Zuzüge von Familien. Über sieben Millionen Euro sollen in den Ausbau von Betreuungsplätzen und die Gewinnung von Fachkräften fließen.

Heidelberg: Eine der höchsten Versorgungsquoten im Land

„Die derzeitige Kinderbetreuungssituation bleibt in Heidelberg wie in allen Kommunen eine der größten Herausforderungen. Wir antworten darauf, indem wir Betreuungsangebote flexibler an den Bedarf anpassen, die Maßnahmen zur Fachkräftebindung und -gewinnung deutlich verstärken und langfristig Betreuungsplätze ausbauen“, erklärte Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.

Ende 2023 konnte Heidelberg, als Stadt mit der jüngsten Bevölkerung Deutschlands, aufgrund fehlender Fachkräfte 275 geplante Kindergartenplätze nicht anbieten. Mit einer der höchsten Versorgungsquoten im Land und gezielten Maßnahmen strebt die Stadt eine langfristige Lösung an. Die Verwaltung präsentiert ihre Pläne im Jugendhilfeausschuss am 14. Mai.

Heidelbergs Wachstum fordert mehr Kitas

Kurzfristig sieht die Stadt rückläufige Kinderzahlen, insbesondere im Krippenbereich. Langfristig wird jedoch ein Anstieg erwartet. Bestehende Krippenplätze werden teilweise zu Kindergartenplätzen umgewandelt, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Insgesamt plant die Stadt für das Kindergartenjahr 2024/25 eine Versorgungsquote von 109,8 Prozent. Über das Jahr 2025 hinaus sind weitere Einrichtungen in diversen Stadtteilen angedacht:

  • Südstadt: Auf den Konversionsflächen des Mark-Twain-Village werden zwei Einrichtungen geplant.
  • Kirchheim: Auf dem Heidelberg Innovation Park (hip) ist die Fertigstellung einer Einrichtung am Palo-Alto-Platz für Ende 2026 geplant. Für den Mary-Somerville-Platz bestehen ebenfalls Planungen für eine Kindertageseinrichtung. Für das Patrick-Henry-Village besteht Konsens darüber, dass mehrere Kita-Standorte benötigt und bei den Planungen berücksichtigt werden. Nach dem Umzug der Kindertageseinrichtung „Montessori“ in der Pleikartsförster Straße werden die Räumlichkeiten künftig als Interims-Einrichtung für Kinder unter anderem aus Kirchheim und aus dem Patrick-Henry-Village zur Verfügung stehen.
  • Rohrbach: Auf dem Hospital-Gelände soll mindestens eine viergruppige Einrichtung geschaffen werden.
  • Emmertsgrund: Die Versorgung der Kinder soll durch die Fokussierung von Planungen im Bereich der Otto-Hahn-Straße (ehemalige Tennisplätze) sichergestellt werden.
  • Boxberg: Planungen sind für den Bau einer Einrichtung im Bebauungsplan „Waldparksiedlung Boxberg“ vorgesehen.

Mehr zum Thema Kinderbetreuung gibt es online auf der Webseite der Stadt Heidelberg. Vergleicht man die Kita-Gebühren für die Ganztagsbetreuung für Kinder unter drei Jahren in Baden-Württemberg miteinander, so landet Heidelberg auf dem siebten Platz. Eine andere Stadt im Bundesland gilt jedoch als Stadt mit den höchsten Kita-Gebühren in Deutschland. (mos/pm)